„Kinder haben Rechte!“ – Forumtheater-Stück des Theater ImPuls feiert Premiere
Was sind eigentlich Kinderrechte? Welche gibt es? Wie können wir sie schützen? Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema gibt das Projekt „Kinderrechte (er)leben“ des Theater ImPuls sowohl mit Workshops und Eventtagen als auch mit interaktiven Forumtheaterstücken. Wir waren bei der Premiere dabei.
Die Handlung: Nach einem Tag im Schwimmbad entdeckt ein Mädchen, dass sie im Bikini fotografiert und das Bild in sozialen Netzwerken gepostet wurde. Nach einer kurzen Online-Recherche finden sie und ihre Freundin heraus, wer das war. Gemeinsam - und vor allem auf Drängen der Freundin - schmieden sie einen Racheplan: Ein Foto des „Übeltäters“ muss her und sofort ins Netz gestellt werden. Die Schulsozialarbeiterin, die immer wieder in die Szene tritt, merkt, dass etwas nicht stimmt. Sie bietet mehrmals ein Gespräch an, das aber nicht angenommen wird. Die Eskalation ist unvermeidlich
So ungefähr läuft die in 10 Minuten erzählte Geschichte auf der Bühne ab, bis der Moderator die Szene einfriert. Nun stellt er Fragen an das Publikum: was ist gerade passiert? Was ist das Problem? Warum fühlt sich die Protagonistin unwohl – und ganz entscheidend: was könnte sie anders machen? Die Anwesenden Eltern und Kinder reagieren zunächst zögerlich – dann schießen zunehmend Hände in die Luft, um Beiträge beizusteuern. Schließlich findet sich sogar eine Freiwillige, die bereit ist, die Szene mit einem alternativen, von ihr erdachtem Ende erneut zu spielen. Das theaterpädagogische Team steht ihr zur Seite und unterstützt sie bei der Umsetzung. Ihre Idee: die Betroffene soll sich früher Hilfe holen, zum Beispiel von der Schulsozialarbeiterin. So besteht die Möglichkeit der frühzeitigen Deeskalation und sie entgegnet der Gefahr, sich selbst durch ein Posting strafbar zu machen.
Beeindrucken schnell findet das theaterpädagogische Team von Theater ImPuls den Zugang zum Publikum und motiviert mitzumachen. Die gespielten Szenen stammen aus dem Alltag und sind für das Publikum – vor allem die Kinder – einfach nachzuvollziehen und auf ihre eigene Lebenswelt zu übertragen. So entsteht ein niederschwelliger Zugang zu dem so wichtigen Thema Kinderrechte und ermöglicht Raum, sensibel und kreativ mit den Situationen zu spielen.
Die RheinEnergieStiftung Familie fördert das vielseitige Kinderrechte-Projekt für zwei Jahre mit insgesamt 45.000,00 Euro.
Zur Übersichtsseite